Am 26. Mai 1938 wurde der Grundstein für ein Automobilwerk in Fallersleben gelegt. Dort sollte fortan eines der beliebtesten Modelle der Automobilhistorie, der Volkswagen Typ 1, allgemein auch als „Käfer“ bekannt. Einen Volkswagen Käfer verbindet man gemeinhin mit Charme, nostalgischem Flair und der Gewissheit, dass der Motor schnurrt und läuft und läuft und läuft. Doch der Käfer durchlief über fünf Jahrzehnte hinweg immer wieder neuen Entwicklungen, auch wenn sich Äußerlich nur wenig veränderte.
Auf den Motorworld Oldtimertagen Fürstenfeld wird es eine einzigartige Ausstellung zum 80 Jubiläum dieses beliebten Volksfahrzeugs geben. Gezeigt werden neben einem Querschnitt durch die Modellhistorie vor allem seltene Exemplare wie Karmann, Puma, SP1, Beach Buggy Colani, Bonito und andere Derivate, die auf der Plattform des Volkswagen Käfers aufgebaut wurden. Die Ausstellung dieser Fahrzeuge nehmen zudem an dem neu ins Leben gerufenen „Classic Concours“ im Rahmen des erstmals in Fürstenfeld stattfindenden „Concorso Sportivo“ teil und stellen sich der Wertung einer 8 köpfigen Fachjury. Besitzer solcher seltenen Exemplare sind aufgerufen, sich mit Ihrem Fahrzeug zu diesem Concours unter motorworld-oldtimertage.de/concours-auto/ zu bewerben.
Der erste Prototyp des „Käfers“ wurde 1935 von Ferdinand Porsche gefertigt. Dieses Modell ähnelte schon sehr dem späteren Volkswagen, doch das Heck war noch geschlossen und es gab kein Rückfenster. 1936 wurden drei weitere Prototypen gebaut, mit denen längere Testfahrten durchgeführt wurden. Das einfache Prinzip der Konstruktion mit einer aufgesetzten Karosserie auf einen Mittelrohr-Rahmen und die kugelige Form war schon vorhanden. 1937 wurde das Konzept des Volksfahrzeugs Adolf Hitler vorgestellt. Hitler hatte auch einen Namen für das Fahrzeug – den KdF Wagen. KdF stand für Kraft durch Freude und war das Motto des Zusammenschlusses aller Arbeitnehmer und Arbeitgeberverbände.
Jedem in Deutschland wurde die Möglichkeit gegeben, die 1000 Reichsmark für den neuen Volkswagen in Raten anzusparen. Rund 300 000 Bestellungen lagen binnen 7 Jahren bis zum Kriegende vor. Doch niemand hatte bis dahin seinen KdF Wagen erhalten, da in Fallersleben nur militärische Varianten anstatt zivile Fahrzeuge gebaut wurden, wie zum Beispiel der Schwimmwagen oder auch der Kübelwagen. Am Ende des Krieges lagen die Produktionshallen auch in Schutt und Asche.
Nach dem Krieg wurde das Werk in Wolfsburg wieder aufgebaut und die Produktion des Käfers lief langsam wieder an. Der Export des neuen „Brezel“-Käfers aus Wolfsburg begann 1949 und wurde vor allem auch in die USA ausgeliefert. Hier war es auch, dass das kugelartige Fahrzeug seinen Spitznamen „Käfer“ erhielt. Ein Autor bei der New York Times hatte schon Porsches Prototypen als „Beetle“ (zu Deutsch Käfer) beschrieben. Der Käfer wurde weltweit sehr beliebt.
Mit 15 007 034 Exemplaren konnte 1972 der Volkswagen Käfer den Produktionsweltrekord des Ford Model T, der seit den frühen 30er Jahren gehalten wurde, brechen.
Im Januar 1978 lief das letzte in Deutschland gebaute Käfer Coupé vom Band. Das Volkswagen Käfer Cabriolet wurde noch bis 1980 bei Karmann in Osnabrück gebaut. 1981 feierte man in Mexiko den 20. Millionsten Käfer der vom Band lief. Der allerletzte Käfer lief im Juni 2003 in Mexiko vom Band.